Was tun, wenn dein Baby an Blähungen leidet?

Was tun, wenn dein Baby an Blähungen leidet?

Blähungen sind sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter ganz natürlich. Die meisten Babys leiden an Blähungen. Dass Babys zu viel Luft im Bauch haben ist ganz normal und ist auf ihren Magen- und Darmtrakt zurückzuführen. Dieser hat sich noch nicht vollständig entwickelt und produziert deshalb mehr Gase. Was sind außerdem Auslöser für Blähungen bei deinem Kind und wie kannst du Abhilfe schaffen?

Warum leidet dein Baby an Blähungen?

Grummelt dein Baby mehr als üblich vor sich hin, strampelt wild mit seinen Beinchen oder zieht Grimassen, kann das ein Hinweis für dich sein, dass dein Kind an Blähungen leidet. Dein Baby wird zudem öfter pupsen. Meist beginnen die kindlichen Blähungen schon im Alter von wenigen Wochen und halten oft bis zum vierten Lebensmonat oder sogar länger an.

Ein häufiger Grund für Blähungen bei deinem Kind ist neben dem noch nicht vollständig ausgereiften Verdauungstraktes, dass dein Baby beim Trinken zu viel Luft schluckt. Manche Babys reagieren verstärkt auf die Nahrung der Mutter mit Blähungen. Du solltest während der Schwangerschaft deshalb auf blähendes Gemüse wie Kohl, Zwiebeln und Knoblauch verzichten. Dein Kind nimmt diese Stoffe über die Muttermilch auf und es kann zu Blähungen kommen.

 

Anzeichen von Blähungen

Es ist natürlich, dass Babys pupsen und dadurch überflüssige Gase ablassen. Leidet dein Säugling an vermehrter Gasbildung, spricht man von Blähungen. An folgenden Symptomen kannst du erkennen, dass dein Kind an Blähungen leidet:

Dein Kind weint mehr als eine Stunde pro Tag und lässt sich nicht beruhigen. Dies ist eines der häufigsten Anzeichen von Blähungen bei Babys. Dein Kind kann sein Unwohlsein nur durch Weinen oder Schreien äußern. Falls die Blähungen länger anhalten als ein, zwei Tage am Stück, halte unbedingt mit deinem Kinderarzt Rücksprache!

Falls dein Baby traurig wirkt, kann dies ebenfalls ein Anzeichen für Blähungen sein. Dein Kind fühlt sich nicht wohl und kann drückt sein Unwohlsein dadurch aus.

Lässt der Appetit deines Säuglings nach oder isst oder trinkt er nicht mehr wie gewohnt, kann das ein Anzeichen für eine vermehrte Gasbildung sein. Kläre dies unbedingt mit deinem Kinderarzt oder deine Hebamme ab.

Blähungen sind auch für Babys sehr unangenehm. Hat dein Kleinkind eine rote Gesichtsfarbe, kann dies ein Anzeichen für angestaute Luft und die damit verbundenen Schmerzen sein.

Beobachtest du deinen Nachwuchs immer wieder dabei wie es die Beine an die Brust zieht, ist dies oft ein Hinweis auf Blähungen. Dein Kind versucht durch diese Haltung möglicherweise die angestaute Luft zu lösen und sich selbst zu helfen.

 

Was tun gegen Blähungen?

Blähungen lösen ein großes Unwohlsein bei deinem Baby aus. Die zusätzliche Luft im Bauchraum drückt dein Baby und bereitet ihm unter Umständen sogar Schmerzen. Du musst deshalb unbedingt Abhilfe schaffen und dein Kind von der zusätzlichen Luft befreien.

 

Das Bäuerchen als Vorbeugung

Achte darauf, dass dein Kind nach jeder Mahlzeit mindestens zwei Bäuerchen macht. Das Bäuerchen hilft deinem Kind eventuell verschluckte Luft wieder loszuwerden. Reibe deinem Baby nach dem Trinken den Rücken und halte es in aufrechter Position. Auch ein leichtes Klopfen kann helfen. Die Luft wird durch das leichte Klopfen abtransportiert und dein Baby kann aufstoßen. Manchmal kann es auch helfen, dein Kind schon während der Mahlzeit zum Bäuerchen machen zu animieren.

 

Verändere die Trinkhaltung

Füttere dein Baby in einer aufrechten Position. Durch die aufrechte Haltung kannst du vermeiden, dass dein Kind Luft schlucken wird. Stillst du, achte darauf, dass dein Kind die Brustwarze richtig umschlossen hat. Dadurch minimierst du die Menge an Luft, die dein Baby beim Trinken schluckt. Fütterst du mit der Flasche, probiere spezielle Flaschenaufsätze aus.

Im Babybedarf findest du Aufsätze, die das Risiko Luft zu schlucken minimieren. Fütterst du deinem Kleinkind Pre Nahrung vermeide es unbedingt die Flasche zu schütteln. Durch das Schütteln wird die Milch zusätzlich mit Luft angereichert, die dein Kind dann beim Trinken schlucken wird.

 

Der richtige Zeitpunkt

Erkenne die Signale bevor dein Baby Hunger hat. Sobald dein Kind anfängt zu weinen, wird es mehr Luft schlucken als, wenn du seinen Hunger schon davor abpasst. Leidet dein Kind beim Trinken bereits an zu großem Hunger, wird es sich verschlucken und zusätzlich Luft schlucken. Blähungen werden dadurch mit großer Wahrscheinlichkeit ausgelöst.

 

Der letzte Ausweg

Ist es schon zu spät und dein Kind leidet bereits an Blähungen, kannst du deinem Kind im Notfall auch spezielle Tropfen zum Luftabbau geben. Spreche dies aber unbedingt vorher mit deinem Kinderarzt ab. Dies sollte auch nur im absoluten Notfall passieren. Fencheltee kann deinem Kind zusätzlich helfen zu entspannen. Fenchel ist gut für den Magen- Darm Trakt und kann dazu beitragen, dass überflüssige Gase abgebaut werden. Eventuell empfiehlt dir der Arzt auch die Gabe von speziellen Tees. Kamillentee, aber auch Fencheltee wirken krampflösend und können bei Blähungen helfen.

 

Der Fahrrad-Trick

Eine altbewährte Methode ist das „Fahrrad fahren“. Bewege die Beinchen deines Säuglings als würden sie Fahrrad fahren und presse sie dann nach ein paar Bewegungen an den Bauch deines Kindes. Die Strampel Bewegung lockert den angespannten Bauch. Durch das Pressen der Beine an den Bauch kann die Luft in die richtige Position geschoben und kann dadurch wahrscheinlich abtransportiert werden. Dein Baby wird so möglicherweise pupsen können.

 

Massiere dein Kind

Bild 3 blähungen baby

Eine Massage kann Wunder wirken. Massiere den Bauch deines Babys im Uhrzeigersinn. Die kreisende Bewegung drückt die Luft sanft aus dem Bauchraum deines Kindes und kann deshalb helfen Blähungen zu lindern. Aber auch eine Rücken-, Bein- und Armmassage kann wahre Wunder bewirken. Dein Kind entspannt sich bei der Massage und die Luft kann deshalb besser entweichen.

 

Lege dein Kind auf den Bauch

Die Bauchlage gibt deinem Kind eine leichte Bauchmassage. Dadurch, dass dein Kind in dieser Haltung gegen den Boden oder die Matratze atmen muss, wird der Bauch stimuliert und angestaute Gase können wahrscheinlich entweichen. Warte nach dem Füttern jedoch mindestens 20 bis 30 Minuten, bis du dein Kind in die Bauchlage legst. Manchen Kindern wird schlecht, wenn sie auf dem Bauch liegen und sie müssen sich dann übergeben.

 

Der Unterschied zwischen Blähungen und Babykoliken

Bei Blähungen wird sich dein Kind unwohl fühlen. Es ist daher normal, dass es viel weint oder sein Unwohlsein durch Schreien zum Ausdruck bringt. Für dich als Mutter oder Vater kann es deshalb schwer seine Blähungen von einer sogenannten 3 Monats Kolik zu unterscheiden.

Die meisten Babys leiden an 3-Monats-Koliken. Die Ursache liegt dabei bei dem noch nicht vollständig entwickelten Verdauungstrakt. Auch das Nervensystem trägt zu der Entstehung einer 3-Monats-Kolik bei. Schreit dein Kind auffällig viel, wird es sehr wahrscheinlich an einer Kolik leiden. Kinder können sich nur schwer selbst beruhigen und weinen deshalb viel, wenn es ihnen nicht gut geht. Halten die Schreianfälle deines Säuglings länger als drei Stunden am Tag an, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Kolik.

Es ist nichts Ungewöhnliches, dass Säuglinge, die an Koliken leiden über einen längeren Zeitraum weinen oder schreien. Blähungen hingegen sind meist nur von kurzer Dauer. Dein Baby wird sein schlechtes Wohlbefinden auch bei Blähungen zum Ausdruck bringen. Dies wird jedoch nur kurz anhalten.

 

Wann musst du einen Arzt aufsuchen?

Falls dein Baby über einen längeren Zeitraum nicht an Gewicht zunimmt, kann dies ernstere Ursachen haben. Eventuell liegt eine Erkrankung vor. Bespreche dies unbedingt mit deinem Kinderarzt. Ein weiterer Grund den Arzt aufzusuchen ist, wenn dein Baby plötzlich die Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme verweigert.

Eventuell hat sich im Bauch deines Kindes viel Luft angestaut und dein Baby möchte deshalb nicht mehr essen oder trinken. Abgesehen von Blähungen, könnte es sich in diesem Fall aber auch um eine Erkrankung des Magen- oder Darmtraktes deines Kleinkindes handeln. Die Verweigerung von Nahrung ist in jedem Fall immer ein Grund einen Arzt aufzusuchen.

Leidet dein Kind an Fieber, Erbrechen oder Durchfall suche in jedem Fall einen Arzt auf. Es könnte sich um einen Infekt handeln, der medizinisch behandelt werden muss.

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