Baby schläft unruhig – Ursachen und Tipps

Baby schläft unruhig – Ursachen und Tipps

Wer kennt ihn nicht, den Ausdruck “Schlafen wie ein Baby”. Bevor man eigene Kinder hat, geht man dank dieses Satzes häufig davon aus, dass alle Babys tief und fest schlafen. Dass dies aber nicht wirklich der Fall ist, erleben man erst, wenn man selber Kinder hat und der Alltag mit Baby beginnt. 

 

Babys Schlafrhythmus

 

Bild 2 baby schläft unruhig

 

In den neun Monaten, die dein Baby im meist dunklen (und manchmal lauten) Mutterleib verbracht hat, hat es vielleicht schon seine ganz eigenen und individuellen Schlafzyklen festgelegt. Diese fühlen sich für dein Baby ganz normal und richtig an. Der Tag und Nacht Rhythmus deines Babys fühlt sich für dich aber wahrscheinlich willkürlich an und kann sich ganz plötzlich von einem Tag zum nächsten ändern. Ein neugeborenes Baby weiß noch nicht wie unser menschlicher Tagesrhythmus funktioniert. Es weiß also noch nicht, dass man nachts schläft und tagsüber wach ist oder dass man schlafen sollte, wenn man müde ist und erst dann aufwacht, wenn man ausgeschlafen hat – All das sind nämlich erlernte Verhaltensweisen.

 

Wenn dein Baby nachts also zunächst die ganze Nacht wach ist und den ganzen Tag wie ein Vampir schläft oder alle 2 Stunden zwischen Wachsein und Schlafen wechselt, ganz egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, ist das vollkommen normal. Es wird mit der Zeit und deiner tatkräftigen Unterstützung schon bald lernen, wann es Schlafenszeit ist und wann es Zeit ist wach zu sein um die Welt, um sich herum zu entdecken. In der Zwischenzeit kann das unregelmäßige Schlafmuster deines Babys dazu führen, dass niemand in der Familie sehr gut schläft.

 

Aber keine Sorge, es kann sich nur noch um Wochen, Monate… schlimmstenfalls Jahre handeln, bis sich das ganze ein geschaukelt hat…

 

Warum sind Neugeborene nachts unruhig?

 

Erst mal ist es wichtig zu erwähnen, dass es in der Regel vollkommen normal ist, wenn dein Baby nachts oder auch tagsüber unruhig schläft. Schließlich muss es sich noch an alles und das umfasst auch den Tag-Nachtrhythmus gewöhnen. Viele frisch gebackene Eltern werden vom unruhigen Schlafverhalten ihres Babys nachts wachgehalten.

 

Also warum sind Babys nachts oft so unruhig? 

 

Eigentlich schläft dein Baby ja gerade am Anfang noch sehr viel, denn es benötigt den Schlaf, um all die neuen Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Von den 14 bis 17 Stunden Schlaf pro Tag ist ungefähr die Hälfte der REM-Phase gewidmet. Der REM-Schlaf nimmt proportional ab, wenn wir älter werden.

 

Schauen wir uns als Nächstes die beiden Hauptschlafarten mal genauer an:

 

REM-Schlaf (Rapid Eye Movement): Dies bezeichnet einen leichten Schlaf, der durch erhöhte Bewegung, lebhafte Träume und schnelles Flackern der Augen gekennzeichnet ist. Dies ist der Zeitpunkt, an dem das Gehirn deines Babys die Möglichkeit hat, Erinnerungen zu bilden und kognitiven Fähigkeiten auszubauen und zu festigen.

 

Nicht-REM-Schlaf (NREM): Diese Schlafphase kann in drei unterschiedliche Phasen mit den folgenden Merkmalen unterteilt werden:

 

  • - Stufe 1: In dieser Phase ist dein Baby schläfrig und döst vielleicht sogar schon ein. Die Augenlider sind schwer und hängen herab und die Augen fallen ihm immer wieder zu.
  • - Stufe 2: Jetzt ist dein Baby schon in einen leichten Schlaf gefallen. Aber pass auf. In dieser Phase sind Babys noch sehr schreckhaft und können schnell wieder wach werden, wenn sich etwas in ihrer Umgebung bewegt oder Geräusche macht.
  • - Stufe 3: Jetzt schläft dein Baby tief und fest. Selbst, wenn du den Staubsauger anmachst oder Musik hörst, wird es sich davon nicht so schnell aufwecken lassen. In dieser Phase bewegt es sich kaum und atmet langsam und ruhig.

 

Ähnlich wie bei Erwachsenen erleben Babys diese verschiedenen Stadien in jedem Schlafzyklus. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals in der Nacht. Der durchschnittliche Schlafzyklus für Erwachsene dauert zwischen 90 und 120 Minuten (20 bis 25 Prozent davon in REM). Im Gegensatz dazu dauert der Schlafzyklus deines Babys  im ersten Lebensjahr 50 Minuten (davon 50 Prozent in REM).

 

  • Diese kürzeren Zyklen und häufigen REM-Phasen führen dazu, dass viele Babys unruhig schlafen 

Tipps, wie du deinem Baby helfen kannst besser zu schlafen

 

Obwohl der Schlafzyklus deines neugeborenen Babys nicht viel Spielraum bietet, gibt es ein paar hilfreiche Strategien um den unruhigen Schlaf zu vermindern.

 

Hier einige Tipps für die Entwicklung guter Schlafgewohnheiten

 

 

  • Vermeide stimulierendes und aktives Spielen vorm Schlafengehen: Körperliche Anstrengung oder auch Aufregung kann dein Kind gerade vor dem Schlafengehen leicht überreizen und kann somit zu Einschlafschwierigkeiten führen. Probiere stattdessen die Zeit vor dem Schlafengehen möglichst ruhig und entspannt zu gestalten. Auch Bildschirmzeit vor dem Einschlafen ist kontraproduktiv und weder für Erwachsene noch Kinder empfehlenswert. Entscheide dich stattdessen für ruhige und entspannende Aktivitäten wie das Lesen eines Buches oder das Singen oder vorspielen von Schlafliedern.

 

  • Mache klare Unterschiede zwischen Tag und Nacht: Nach 9 Monaten im Mutterleib fällt es Neugeborenen schwer, Tag und Nacht zu unterscheiden. Du kannst dein Baby bei der Anpassung unterstützen, indem du tagsüber viel natürliches Licht in euer Zuhause lässt und darauf achtest, dass es abends zum Einschlafen schön dunkel im Schlafzimmer ist, um den Übergang zur Schlafenszeit zu erleichtern.

 

  • Lege dein Baby schläfrig, aber wach ins Bett: Experten empfehlen, Babys hinzulegen bevor sie tatsächlich eingeschlafen sind. Sobald sie sich daran gewöhnt haben, im Arm einzuschlafen, wird es später schwerer es wieder abzugewöhnen. Auch solltest du darauf achten, dass die Matratze mit einem eng anliegenden Laken bedeckt ist und dass der Schlafplatz deines Babys frei von Kissen, Decken und Spielzeug sein sollte, um SIDS zu vermeiden.

 

  • Tröste dein Baby, wenn es weint: Beruhige und tröste dein Baby, wenn es nachts weint. Auch wenn du dein Baby nicht hochnehmen möchtest, kannst du ihm zumindest deine Hand zum Halten geben, ihm sanft auf den Rücken klopfen oder ihm ein Lied vorsingen damit es merkt, dass du immer noch da bist und beruhigt wieder einschlafen kann.
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