Leberwurst in der Schwangerschaft

Leberwurst in der Schwangerschaft

Du bist schwanger und hast jetzt einige Fragen rund um das Thema Ernährung in der Schwangerschaft? Was darf man noch essen und wovon sollte man besser die Finger lassen?

Auch die Leberwurst kann unter bestimmten Umständen zu dem Lebensmittel gehören, die du jetzt lieber nicht zu dir nehmen solltest. Dies hat allerdings auch sehr viel mit Hygiene in der Schwangerschaft zu tun und nicht unbedingt nur mit der Leberwurst an sich. Hier also eine kleine Zusammenfassung zum gesamten Thema Leberwust, sowie ihre Vor- und Nachteile, in der Schwangerschaft.

Ist Leberwurst in der Schwangerschaft erlaubt?

Da gerade bei dem Thema „Leberwurst in der Schwangerschaft“ viel Unsicherheit herrscht, wollen wir Licht ins Dunkel bringen. Hierbei heißt es: Leberwurst in der Schwangerschaft ist erlaubt und gesund, Sie sollte nur nicht in Massen gegessen werden.

Die Gründe hierfür liegen an den Nährstoffen, die in einer Leberwurst vorhanden sind:

Die Leberwurst und das Vitamin A

Wenn du schwanger bist, wird dein Baby über deine Ernährung mitversorgt. Dies bedeutet nicht das du jetzt doppelt soviel essen musst, aber es gibt einen Mehrbedarf, vor allem wenn es bestimmte Nährstoffe geht. Für Schwangere wird eine Vitamin-A-Dosis von 1,1 mg pro Tag empfohlen, genau der Wert, der auch Jugendlichen im Wachstum zwischen 15 und 19 Jahren nahe gelegt wird.

Diese leicht erhöhte Vitamin-A-Dosis wird aber erst ab dem 4. Schwangerschaftsmonat empfohlen. Zu Beginn der Schwangerschaft sollte nämlich auf keinen Fall zu viel Vitamin A aufgenommen werden, dies kann sogar zu Missbildungen beim Kind führen.

Der Vitamin-A-Gehalt

Leberwurst enthält mehr Vitamin A als andere Würste, in denen keine Leber enthalten ist. Denn Vitamin A wird in der Leber gespeichert, beim Mensch und beim Tier. Leberwurst wird aber nicht nur aus Leber hergestellt, sondern vor allem aus Fleisch. Es wird je nach Rezeptur am meisten Fleisch vom Hausschwein verwendet, aber auch Fleisch von Kalb, Rind und Geflügel werden für Leberwurst verwendet.

Es sind von der Leber als Geschmacks bestimmende Zutat aber nur zwischen 10 und 30 % enthalten. Denn mehr Leber würde nur zu einem aufdringlichen Leber-Aroma führen und nicht zu einer besseren Wurst. Schweineleber enthält je nach Quelle und Messung zwischen 21 und 38 mg Vitamin A pro 100 g. Enthält eine Leberwurst zum Beispiel 10 % Schweineleber, sind das 21 bis 3,8 mg Vitamin A, enthält sie 30 % sind es 6,3 bis 11,4 mg Vitamin A in 100 g Leberwurst.

Dies bedeutet im Endeffekt, das Du mit einer Portion Leberwurst auf Brötchen oder Brot unter Umständen schon auf die dreifache Tagesdosis kommst. Passiert dies manchmal, da die Leberwurst, die du erwischt hast, einen hohen Gehalt an Leber hat, ist das noch unbedenklich.

Isst Du aber jeden Tag mehr Leberwurst, kann das zu einer Vitamin-A Überdosis führen, die Du dann direkt an dein Kind weitergibst. Das sollte insbesondere bis zum 4. Schwangerschaftsmonat verhindert werden.

Zu viel Vitamin A in der Schwangerschaft

Versorgst du dein Kind in der Schwangerschaft durch den übermäßigen Verzehr von Leberwurst mit zu viel Vitamin A, kann das zu Problemen bei deinem Kind führen.

Eine Überversorgung kann einige Missbildungen beim Kind verursachen, Hautveränderungen und Augenschäden, auch Wachstumsstörungen und Leberschäden können auftreten.

Das gilt insbesondere für die ersten 4. Schwangerschaftsmonate, aber nicht nur. Auch nach diesen ersten 4 Monaten ist eine Überversorgung mit diesem Vitamin nicht gut für dein Kind, auch wenn die Gefahr einer Schädigung mit heran schreitendem Alter des Kindes geringer wird.

 

Wie viel Vitamin A benötigt ihr?

Was für werdende Mütter völlig normal ist: Du brauchst von allen Nährstoffen ein wenig mehr, damit dein Kind auch genug von dir abbekommen kann. Die Aufnahme der empfohlenen Dosis an Vitamin A ist sehr wichtig, denn es hat einen bedeutenden Einfluss auf die embryonale Entwicklung.

Dein ungeborenes Baby braucht Vitamin A, für den Aufbau der Knochen, für die gesunde Entwicklung seiner Körperzellen, für Zähne, Haut und Schleimhäute, Nägel, Haare und der Blutflüssigkeit.

Es ist zudem auch für die Entwicklung einer gesunden Sehkraft unverzichtbar und das Vitamin stärkt das Immunsystem – das von deinem Baby und von Dir als Mutter. Das Vitamin ist in der menschlichen Leber 4 bis 6 Monate gespeichert wird und auch noch in einigen anderen Lebensmitteln in geringeren, unproblematischen Mengen vorhanden ist, bist du mit diesem Vitamin meist gut versorgt.

Bekommst du in der Schwangerschaft auf einmal Heißhunger auf Leberwurst, obwohl Du diese vorher nie gegessen hast, könnte es sein, dass eine Unterversorgung besteht. Hast du Leberwurst aber schon immer sehr gerne gegessen und in allen Varianten, könnte sich dein Körper an der Grenze einer Überdosis befinden. Bist du dir hier unsicher, ob eines der beiden Befürchtungen bestehen könnte, kannst du diese bei deinem betreuenden Arzt mithilfe eines Bluttests abchecken lassen.

Wie viel Leberwurst ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Eine Portion Leberwurst, die aufs Brot oder Brötchen geschmiert wird, wiegt circa 30 Gramm. Damit bist Du mit einer Portion demnach in etwa bei der Tagesdosis – dabei sollte es in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft auch unbedingt bleiben. Nach dem bisher hier Gelesenen kannst Du ja auch ohne Bluttest, schon mal ein Gefühl für deine Grundversorgung entwickeln. Hast du das Gefühl normal versorgt zu sein, beschränke dich einfach etwas bei dem Verzehr von Leberwurst. Denn auch der sehr hohe Fettgehalt sollte im Auge behalten werden, zu viel Fett ist weder für Dich noch für das Baby gut.

Jeden zweiten Tag reicht hier der Verzehr davon ja auch, und dein Heißhunger, der übrigens völlig normal ist, lässt sich auch durch andere Lebensmittel stillen. Wenn er sich nicht umlenken lässt, solltest du einen Bluttest machen lassen. Du solltest auch immer darauf achten, dass deine sonstige Ernährung vielseitig und ausgewogen ist. Also das Du auch ausreichend Gemüse, Obst und Produkte aus Vollkorn zu Dir nimmst.

Meistens sagt dir dein Körper ganz genau, was er gerade benötigt. Und sowas wie wilde Gelüste, wie zum Beispiel Pommes mit Vanilleeis sind auch ganz normal und kein Grund zur Sorge. Wissenschaftler vermuten hinter diesem Heißhunger auf bestimme Lebensmittel verschiedene Ursachen, von Hormonumstellung bis zu weiser Voraussicht des Körpers, der Dir, praktischerweise oftmals von selbst mitteilt, was Du brauchst.

Hygiene in der Schwangerschaft

Mit Sicherheit hast du auch bereits von Toxoplasmose-Erregern und Listerien gehört, und das diese eventuell eine Gefahr für dein Baby bedeuten können. In Bezug auf Leberwurst brauchst du dir hier keine Gedanken machen: Denn sie ist eine Kochwurst, die ganze enthaltene Fleisch und auch die enthaltene Leber werden bei der Herstellung also auf circa 100 Grad erhitzt. Bei diesem Vorgang werden Toxoplasmosen und Listerien sicher abgetötet.

Listerien sind aber Alltagskeime, von denen sind immer und überall ein paar unterwegs. Sie besiedeln gerne jedes Fleisch und jeden Käse, auch eine Leberwurst, wenn diese zum Beispiel tagelang im warmen herumliegt. Hygiene heißt hier: Die Keime im menschlichen Umfeld durch Wasser und Reinigungsmittel so gut im Zaum zu halten, dass sie sich nicht im Haushalt in zu großen Mengen verteilen können.

Es gibt Hygiene-Reiniger und Desinfektionsmittel, die mittlerweile auch oft im Haushalt benutzt werden. Diese sind aber Spezialprodukte für die Reinigung der keimfrei zu haltenden Bereiche von Arztpraxen und Krankenhäusern und haben im Haushalt nichts zu suchen. Das menschliche Immunsystem braucht für eine gesunde Funktion eine gewisse Belastung von Keimen, der Einsatz von Desinfektionsmitteln ist somit schädlich für dein Immunsystem und das deines Babys.

Außerdem sind diese Produkte sehr häufig mit Allergenen und Giften belastet, bleib also unbedingt bei den schonenden Reinigungsmitteln im Haushalt.

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