Wusstest du das ca. eins von vierzehn Kindern an einer Lebensmittelallergie leidet, wobei die am häufigsten auftretenden Allergien gegen Kuhmilch, Eier, Erdnüsse, Baumnüsse, Soja, Fisch und Weizen sind?
Kuhmilchallergie
Es gibt zwei verschiedene Arten von Kuhmilchallergien.
Zum einen gibt es die Kuhmilcheiweißallergie, die heutzutage schätzungsweise 2-3 % aller Babys haben. Es ist bei Babys mittlerweile das häufigste Ernährungsproblem und scheint in den letzten Jahren auch immer häufiger vorzukommen. Genaue Gründe dafür sind jedoch leider noch nicht bekannt.
Zum anderen gibt es die Laktoseintoleranz, die an sich keine „echte“ Allergie ist. Diese kommt gerade bei Babys, in der Form der angeborenen Laktoseintoleranz, nur sehr selten vor.
Was genau ist eigentlich eine Kuhmilcheiweißallergie?
Kuhmilch enthält von Natur aus viele Nährstoffe, einschließlich Eiweiß. Die Kuhmilcheiweißallergie bezieht sich auf das Protein Kasein, dass in Kuhmilch enthalten ist.
Bei Babys die diese Lebensmittelallergie haben, wird bei dem Verzehr von Milch oder Milchhaltigen Produkten eine Immunantwort ausgelöst, die Antikörper freisetzt. Allergische Reaktionen können unmittelbar nach dem Verzehr von Kuhmilchprodukten oder auch zeitlich verzögert auftreten.
Was sind die Symptome bei einer Kuhmilcheiweißallergie?
Die Symptome einer allergischen Reaktion können sofort oder verzögert auftreten. Sofort bedeutet, dass sie innerhalb von 30 Minuten nach dem Verzehr eines Allergen enthaltenden Lebensmittels auftreten.
Verzögerte Symptome können zwei Stunden oder auch mehrere Tage später auftreten!
Zu den Symptomen gehören unter anderem:
- Verschieden Hautausschläge, zum Beispiel gerötete Haut, Ekzeme oder Nesselsucht
- Schwellung der Lippen, Zunge, Mund oder anderer Körperteile
- Atembeschwerden und Asthma
- Eine juckende oder auch laufende Nase
- Bauchbeschwerden in Form von Bauchschmerzen, Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall
- Schlechtes Wachstum und in extremen Fällen Anaphylaxie.
Muss mein Baby alle milchhaltigen Lebensmittel meiden?
Ganz egal welche Milchallergie dein Baby hat, ist es wichtig, dass du es milchfrei ernährst.
Das heißt, dass du bei der Ernährung deines Kindes nicht nur auf pure Kuhmilch verzichten musst, sondern auch auf Produkte, die Kuhmilch enthalten, wie zum Beispiel Butter, Joghurt, Käse, Pudding und Eiscreme.
Welche Milch bei einer Kuhmilchallergie?
Falls du dein Baby mit Babymilch aus dem Fläschchen fütterst, solltest du darauf achten Spezialnahrung zu kaufen. Achte darauf, dass deine Babynahrung ohne Kuhmilch ist. Viele dieser speziellen hypoallergenen Babypulver sind auch als laktosefreie Babymilch gekennzeichnet.
Auch vegane Babymilch, die oftmals auf der Basis von Soja hergestellt wird, sind für Babys mit einer Kuhmilchallergie geeignet, da sie keine Milchzusätze enthält. Soja ist jedoch nicht für Babys unter 6 Monaten geeignet.
Ist mein Baby auch auf meine Muttermilch allergisch?
Kurz gesagt, nein ist es nicht. Und die gute Nachricht ist, dass gestillte Babys im Vergleich zu Babys die Babymilch bekommen auch viel seltener eine Milcheiweißallergie haben. Wenn dein Baby jedoch Symptome einer Allergie zeigt, kann es sein, dass es auf Milchprodukte die du zu dir nimmst allergisch reagiert, da Spuren von deinem Essen in deine Muttermilch übergehen können.
Daher solltest du bei dem Verdacht auf eine Milcheiweißallergie und natürlich gerade bei einer bestätigten Diagnose für den Rest der Stillzeit auch in deiner eigenen Ernährung auf Milchprodukte verzichten.
Was ist mit Spuren von Milch in hergestellten Lebensmitteln?
Milch oder Milchprodukte werden häufig als Zutat in vielen verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot oder auch Schokolade verwendet. Daher ist es sehr wichtig, dass du beim Einkaufen die Lebensmitteletiketten auf allen Lebensmitteln gründlich durchliest.
Laut Gesetz müssen Lebensmittelhersteller, die Verwendung von Milchprodukten und anderen Allergenen deutlich auf dem Etikett angeben. Bei vielen Herstellern sind diese Angaben sogar fett gedruckt, damit du nicht so lange suchen musst.
Was genau ist eine Laktoseintoleranz?
Eine Laktoseintoleranz ist bei Babys extrem selten. Kinder, die eine Laktoseintoleranz haben, sind nicht in der Lage Milchzucker zu verdauen, da ihnen das Enzym Lactase, das im Dünndarm den Milchzucker (Laktose) spaltet, fehlt oder inaktiv ist.
Babys mit einer angeborenen Laktoseintoleranz haben ständig Durchfall und nehmen dadurch nicht genug zu, haben also eine Gedeihstörung. Solange dein Kind also gut zunimmt, kann eine echte Laktoseintoleranz ausgeschlossen werden.
Die Symptome einer Laktoseintoleranz treten meistens innerhalb von 30 Minuten bis zwei Stunden nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten auf.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Unterbauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen.
Was soll ich beim Verdacht auf eine Milcheiweißallergie oder Laktoseintoleranz bei meinem Baby tun?
Wenn dein Baby eines oder mehrere der Symptome einer Milcheiweißallergie zeigt oder du den Verdacht hast, dass dein Kind eine Laktoseintoleranz hat, solltest du diesen Verdacht so schnell wie möglich von deinem Kinderarzt abklären lassen. Auch ist es empfehlenswert schon mal vorsorglich Milchprodukte wegzulassen um zu sehen, ob es zu einer Verbesserung des Zustandes kommt.