Dein Kind ist 19 Monate alt!
An vielen Tagen ist es schwer mit Kleinkindern in diesem Alter mitzuhalten – woher nehmen sie bloß die Energie?
Auch deshalb könnte es verlockend sein, deinen Schatz jetzt mal für einen längeren Zeitraum vor dem Bildschirm zu parken. Nur weil die Auswahl an Kindersendungen von Paw-Patrol bis hin zu den zig anderen überall erhältlichen Serien riesig ist, heißt das nicht, dass dein Kind diese auch rund um die Uhr gucken sollte.
In der Tat sagen Ärzte, dass Babys im Alter von 18 bis 24 Monaten weniger als eine Stunde Bildschirmzeit pro Tag haben sollten. Diese Stunde sollte idealerweise auch Lernaspekte enthalten und nach dem Fernsehen solltest du dich mit deinem Kind über das Gesehene unterhalten.
Zu viel Fernsehen ist für Babys in diesem Entwicklungsstadium einfach nicht förderlich. Was aber nicht heißt, dass es nicht ab und zu mal eine Folge sehen darf – schließlich ist es mindestens genauso wichtig, dass Mama auch mal ein paar Minuten Ruhe hat und Energie auftanken kann.
Denn gerade jetzt fangen die Kleinen auch an ihre eigene Fantasie zu entdecken und die Kreativität und Fantasie von Kindern genau wie bei uns Erwachsenen auch, wird am meisten durch echte Erlebnisse und selbst erlebte Abenteuer gefördert.
Mit 19 Monaten können die meisten Kleinkinder bereits richtig viel sprechen. Nicht nur dein Kind erfreut sich an seinen Sprachfähigkeiten. Für dich als Mutter oder Vater ist es ebenfalls toll nun auch in Worten mit deinem Kind kommunizieren zu können.
Manchmal sind noch ein paar Fantasie Wörter dabei, aber die Anzahl an den Wörtern, die dein Kind inzwischen sprechen kann, wird immer größer. Umso mehr dein Kind spricht, um so höher wird dein Herz schlagen.
Die Entwicklung deines Kindes im 19. Monat

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du jetzt schon einen richtigen Flitzer im Haus hast. Normales Gehen ist schon wieder fast langweilig geworden, aber rennen ist jetzt der Hit!
Gerade draußen muss man deshalb auf diese Kleinen besonders acht geben. Denn sie können Gefahren wie Straßen und die darauf fahrenden Autos noch nicht als solche einschätzen und rennen, wenn man nicht aufpasst auch mal das Rennen über eine rote Ampel.
Bei der Sprachentwicklung passiert in dieser Zeit weiterhin viel. Dein Kind versteht gefühlt jeden Tag etwas mehr. Bei zweisprachig aufwachsenden Kindern kann es sein, dass sie noch nicht so viel sprechen wie andere Kleinkinder im gleichen Alter.
Das ist ganz normal und hängt damit zusammen, dass sie auch doppelt so viele Wörter aufnehmen müssen und auch lernen müssen zwischen beiden Sprachen zu differenzieren.
Es ist normal, dass unterschiedliche Kleinkinder die Entwicklungsmeilensteine unterschiedlich schnell erreichen. Vergesse nie, dass jedes Kind einzigartig ist und deshalb auch in der Entwicklung sein ganz eigenes Tempo hat.
Kinder an den Herd
Kleinkinder lieben es, neue Dinge zu entdecken und können sich auch für das Einkaufen von gesunden Lebensmitteln sowie der Zubereitung von Mahlzeiten begeistern. Durch spielerische Integrationen während dem Einkaufen oder Kochen, wie etwa das Benennen von Gemüse oder Früchten, lernen Kleinkinder nicht nur die Namen der Lebensmittel kennen, sondern auch woher diese kommen und wie man sie zubereitet.
Links oder rechtsherum?
Im 19. Monat signalisiert sich erstmals welche Körperseite dein Kind bevorzugt. Wird es Rechtshänder oder Linkshänder? In dieser Zeit kannst du besonders gut beobachten mit welcher Hand dein Kind bevorzugt malt oder in welcher Hand es den Löffel oder die Gabel hält.
Obwohl dein Kleinkind seinen Löffel öfter in der rechten Hand hält, bedeutet das allerdings noch nicht, dass das Kind auch rechtshändig wird. Dies kann sich nach wie vor ändern. Die Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen und dauert meistens bis ins Grundschulalter hin.
Manche Kleinkinder wachsen sogar beidhändig auf. Es fällt ihnen leicht Dinge mit beiden Körperseiten einfach auszuführen.
Die Entwicklung der Sprache
Je nachdem wie weit dein Kind bereits in seiner Entwicklung ist, kann es sein, dass es bereits munter drauf losquasselt. Jungs brauchen in der Regel etwas länger als Mädchen, bis sie anfangen zu sprechen.
Die ersten Wörter beziehen sich dabei meistens auf die Eltern oder auf das Lieblingsspielzeug des Kleinkindes. Andere wiederum lernen die eigenen Körperteile zu benennen. Am Anfang ist es normal, dass nur die Eltern ihr Kind verstehen.
Der Wortschatz eines 19 Monate alten Kindes besteht oftmals aus vielen Fantasiewörtern. Die Bedeutung dahinter kennst meist nur du als Mutter oder Vater. Sei bei der Sprachentwicklung geduldig mit deinem Kind. Mit der Zeit wird dein kleiner Schatz immer mehr Wörter lernen und verstehen.
Der Wortschaft deines Kindes erweitert sich im Laufe der Entwicklung. Spreche mit deinem Kind und benenne Gegenstände. Kommentiere, was du tust. Dein Kleinkind kann dadurch die Wörter mit deiner Aktivität oder dem Gegenstand verknüpfen und lernt dadurch dazu. Helfe deinem Kind dabei seinen Wortschatz zu erweitern.
Führe Gespräche mit deinem Kind. Selbst wenn die Antworten noch undeutlich sind, hilfst du deinem Kind damit mehr Wörter zu lernen und den Satzbau zu verstehen.
Die ersten Wutanfälle deines Kleinkindes
Zwischen 15 und 19 Monaten erleben die meisten Kinder die ersten Wutanfälle. Die Trotzphase beginnt und kann sowohl für die Eltern als auch für das Kind sehr anstrengend sein. Bei manchen Kindern setzt die Trotzphase auch erst mit 2 Jahren ein.
Die ersten Anfälle können dich dennoch bereits im 19. Monat erwarten. Mache dich auf die Launen deines Kleinkindes gefasst und sei vorbereitet. Du wirst überrascht sein, wozu dein ansonsten liebes Kind plötzlich fähig ist und wie schnell sich seine Stimmung verändern kann.
Obwohl dich wahrscheinlich nichts und niemand so wirklich auf die Trotzphase vorbereiten kann, ist es dennoch wichtig schon mal ein paar Tipps und Tricks zu kennen:
- Lobe dein Kind, wenn immer du es als angebracht findest. Wenn sich dein Kind gut benimmt, kannst du ihm dies auch signalisieren. Lobe es mit Worten oder mit körperlicher Zuneigung. Streichle zum Beispiel den Kopf deines Kindes oder umarme es, wenn es etwas besonders toll gemacht hat. Dein Kleinkind wird deine positive Reaktion auf sein Verhalten abspeichern und es wird dadurch angespornt sein Verhalten zu wiederholen.
- Lass dein Kind entscheiden. Anstelle ihm Fragen zu stellen, die es mit Ja oder Nein beantworten muss, stelle die Frage so, dass es eine Auswahl hat. Dein Kind fühlt sich dadurch unabhängiger und wird zudem in seiner Selbstständigkeit bestärkt.
- Wenn die Dinge nicht so laufen, wie es sich dein Kind vorstellt, kann Ablenkung helfen. Wechsle das Thema oder die Beschäftigung deines Kindes. Immer wenn du merkst, dass sich ein Wutanfall anbahnt, kann das dabei helfen diesen nochmals abzuwenden. Schlage zum Beispiel ein neues Spiel vor oder wechsle den Ort des Geschehens. Durch die Ablenkung kann es sein, dass dein Kind die aufkommende Wut schnell wieder vergisst und es erst gar nicht zu einem Wutausbruch kommt.
- Halte die Grenzen deines Kindes ein. Manchmal ist der Grund für die Wut deines Kindes ganz einfach. Dein Kleinkind ist müde, erschöpft oder vielleicht hat es gerade Hunger. Akzeptiere die Stimmung und das Energie-Level deines Kindes. Dadurch kannst du einen möglichen Wutausbruch vermeiden.
Das Wichtigste ist, dass du die Wut deines Kindes nicht auf dich überträgst. Du kannst nichts dazu, dass dein Schatz wütend oder schlecht gelaunt ist. Tausche dich mit anderen Eltern aus. Die Trotzphase ist kein Dauerzustand und wird vorbeigehen. Gönne dir selbst immer wieder Verschnaufpausen und bleibe geduldig mit deinem kleinen Trotzkopf.
Spielerische Förderung ab 19 Monaten

Wie wärs mit einem Ausflug zum Spielplatz, Schwimmbad oder eine Fußballpartie im Garten? Dein Kind wird Spaß haben und nach all der Bewegung an der frischen Luft bestimmt gut schlafen.
Spielideen ab dem 19. Monat
Unterhaltsame Aktivitäten, Spiele und Spielzeug für 19 Monate alte Kinder sind:
- Fußball spielen: Da das Laufen jetzt schon viel sicherer geht, kann dein Kind jetzt schon anfangen den Ball zu treten. Auch wenn es dabei doch noch oft auf dem Hosenboden landet, ist es doch eine tolle Gleichgewichtsübung und powert die Kleinen gut aus.
- Finger und Handpuppen: Vielleicht liest heute die Handpuppe die Lieblingsgeschichte vor? Oder ihr gestaltet zusammen ein Kasperletheater Stück? Kinder Lieben Hand- und Fingerpuppen, und ein Puppenspiel bringt die kleinen Augen sicherlich zum Leuchten.
- Spielplatz entdecken: Wenn das Wetter es erlaubt ist der Spielplatz immer eine gute Idee. Aber auch Regenwetter kann man warm angezogen und wasserdicht verpackt in den Pfützen oder bei Matschsuppe kochen einen großen Spaß haben.
Eine Frage die viele Eltern mit 19 Monate alten Kindern gestellt haben:
Warum ist mein Kind plötzlich wieder so anhänglich?
Trennungsangst ist etwas mit dem alle Kleinkinder mehr oder weniger zu kämpfen haben. Diese Phase kommt und geht und ist ganz normal.
Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass es für Kleinkinder besser ist sich ohne Verabschiedung herauszuschleichen. So ein Verhalten begünstigt eher die Entstehung von noch mehr Trennungsangst.
Wie gehe ich am besten mit Trennungsangst um?
Um deinem Kind nicht das Gefühl zu geben, dass du jederzeit ohne Vorwarnung verschwinden könntest, solltest du dich immer verabschieden oder zumindest winken.
Eine andere Strategie um den Abschied zu erleichtern, ist es, deinem Kind ein besonders beliebte oder aufregende Beschäftigung anzubieten, bevor du gehst. Aber auch wenn dein Herzenskind trotz alledem noch weint, wenn du gehst, ist es wichtig es wissen zu lassen, das seine Gefühle vollkommen in Ordnung sind.
Du kannst ihm auch sagen, dass du auch traurig bist, wenn du nicht bei ihm sein kannst, das wird ihm auch helfen, sich besser verstanden zu fühlen.