Kommunikations- und Unterhaltungsmedien nehmen in unserer Welt einen hohen Stellenwert ein. Tendenz steigend. Die Vielfalt und Auswahl kennen dabei keine Grenzen. Neben Fernsehen werden auch PCs und Smartphones immer beliebter. Besonders in den ersten Lebensjahren ist es wichtig, dass die Kinder keinen unbeaufsichtigten und unbegrenzten Zugang zu den Medien haben. Ein übermäßiger Fernsehkonsum beispielsweise kann bei Kleinkindern zu einer verzögerten Sprachentwicklung führen. Mehr als 30 Minuten täglich sollten die Kleinen dabei nicht fernsehen, zum Ausgleich muss stets die Bewegung und Interaktion mit Gleichaltrigen Vorrang haben.
Kinder brauchen digitale Medien – aber in Maßen
Während bei den Jüngeren noch die Eltern genügend Einfluss ausüben können, um die Konsumzeit und auch das Programm festzulegen, wird dies mit zunehmendem Alter schwieriger. Die Neugierde der Kinder wächst und der Einfluss von Schul- und Spielkameraden nimmt zu. Es ist in jedem Fall nicht sinnvoll, die Kids komplett von den Medien fernzuhalten.
Während der Pubertät reift in vielen Mädchen und Jungen der Wunsch, einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer zu haben. Das Programm ohne die Anwesenheit der Eltern zu bestimmen und zu sehen. Dies ist keinesfalls verwerflich und sollte nicht kategorisch von Mama und Papa abgelehnt werden.
Psychologen und auch Forscher sind sich einig, dass Kinder den Umgang mit allen Medien erlernen sollten. Und das können sie nur, wenn ihnen der Umgang damit nicht verwehrt, sondern gezielt und bewusst beigebracht wird. Es ist nicht falsch, wenn unsere Kinder so früh wie möglich den sinnvollen und bewussten Umgang mit diesen Technologien erlernen, die später im Beruf und Alltag als Schlüsselqualifikationen angesehen werden. Die Eltern spielen dabei übrigens eine wichtige Rolle, damit der Nachwuchs langsam an diese Medien herangeführt wird und sich keinesfalls mit allem überfordert fühlt. Absolut falsch wäre es, die Kinder dabei sich selbst zu überlassen. Dies gilt beim eigenen Fernsehgerät ebenso wie beim Smartphone oder dem Computer im Kinderzimmer.
Ohne Regeln geht es nicht

Es ist relevant, dass die Kids langsam lernt, mit den digitalen Techniken umzugehen. Regeln und Einschränkungen spielen dabei eine relevante Rolle. Das gilt für das Limit der Fernsehzeit ebenso wie für die Auswahl der erlaubten Sendungen. Immer abhängig vom Alter des Zöglings. Jugendliche schauen beispielsweise andere TV-Formate als Kleinkinder. Mit der Macht über die Fernbedienung kommt jedoch auch Verantwortung. Und dies sollten die Eltern klar kommunizieren, ehe sie einem eigenen Fernseher im Jugend- bzw. Kinderzimmer zustimmen. Diese Tipps haben sich bewährt:
- Auch Teenager sollten nicht unbegrenzt bzw. unbeaufsichtigt Zugang zum TV-Gerät haben.
- Gewisse Sender und Formate per Altersbeschränkung sperren.
- Sofern möglich, den täglichen Internetzugang für den Fernseher einstellen. Dies ist beispielsweise direkt am Router möglich.
- Die Inhalte von Filmen und Videos kontrollieren bzw. mit den Mädchen und Jungen darüber sprechen.
- Anstelle eines Streaming-Anbieters reicht es auch aus, wenn ein DVD-Player am Fernsehen der Kinder angeschlossen wird.
- Keine Hausaufgaben oder Essen vor dem Fernsehen erlauben.
- Für genügend Ausgleich in der Bewegung und bei der Interaktion mit Gleichaltrigen sorgen. Das ist auch bei Teenagern möglich.
- Der familiäre Alltag darf nicht unter dem eigenen Fernseher im Kinderzimmer leiden.
Ab welchem Alter ist Fernsehen in Ordnung?
Babys und Kleinkinder besitzen einen natürlichen Entdeckungs- und Bewegungsdrang, welcher durch zu viel fernsehen extrem vernachlässigt oder gar unterdrückt wird. Zahlreiche Studien belegen, dass der Medienkonsum physische und auch psychische Defizite bei den jüngeren Kids hervorrufen kann. Für viele Eltern ist es verlockend, den Fernseher als Babysitter zu nutzen. Sofern möglich, sollten Mütter und Väter jedoch Abstand von dieser Idee nehmen. Kleinere Kids sehen lediglich bunte, sich bewegende Bilder, hinterlegt mit wechselnden Geräuschen. Kinder bis etwa zum 4. Lebensjahr brauchen eher Interaktion und Ansprache vom äußeren Umfeld. Das fördert ihre körperliche und seelische Entwicklung. Fernsehsendungen haben für diese Altersgruppe keinen Lerneffekt. Zumindest nicht, wenn die Eltern nicht aktiv dahinter stehen und das Gesehene detailliert mit ihrem Nachwuchs besprechen.
Es gibt keine Empfehlung, ab wann Fernseher im Kinderzimmer Einzug halten sollte. Dies ist immer abhängig vom Alter und der Entwicklung des Kindes. In jedem Fall sollten die Erwachsenen auch bei Jugendlichen ein wachsames Auge über die Art und Dauer des Medienkonsums haben.

FAQ
Warum sollten Kinder einen Fernseher im Zimmer haben?
Ein eigenes TV-Gerät im Jugendzimmer macht die Aufsicht schwerer, was der Nachwuchs schaut. Allerdings minimiert man damit Zoff und Reibereien, wenn alle Familienmitglieder sich nicht im Wohnzimmer den Fernseher teilen müssen.
Wie viele Kids haben ein eigenes Gerät?
Einer Statistik von Bitkom zufolge besitzen etwa 20 % der 12 bis 13-Jährigen einen eigenen Fernseher. Bei den 16 bis 18-Jährigen sind es schon 44 %. PC und Smartphone liegen laut dieser Statistik weit über dem eigenen TV.
Warum ist zu viel fernsehen nicht gut?
Langes und häufiger Fernsehkonsum schadet unserem Körper. Dies macht sich bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen bemerkbar. Während bei Kleinkindern die körperliche und seelische Entwicklung beeinträchtigt wird, steigt bei den Älteren das Risiko, an Krebs oder Herzleiden zu erkranken. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Auf keinen Fall darf der Bewegungsmangel unterschätzt werden.