3 Kinder, wie schafft man das? - Elterntipps

3 Kinder, wie schafft man das? - Elterntipps

Das Leben mit 3 Kindern ist geprägt von Höhen und Tiefen. Die Wohnung sieht oft aus wie ein Schlachtfeld und die wenigen Minuten Ruhe am Tag sind purer Luxus für die Eltern. Der Kinderreichtum hat jedoch nicht nur seine Schattenseiten und mit der richtigen Planung ist es durchaus schaffbar. Ohne, dass das Chaos überhandnimmt oder Verzweiflung pur ständiger Dauergast bei der Großfamilie ist.

2 oder 3 Kids – spielt das wirklich eine Rolle?

Die Antwort auf diese Frage fällt immer anders aus und ist abhängig davon, wem man sie stellt. Eine Mutter mit 3 Kindern wird beispielsweise deutlich mit einem „Ja“ antworten. Frauen mit 1 oder 2 Kids werden eher verhalten reagieren, zumindest, wenn sie den Alltag mit mehreren Sprösslingen nicht kennen. Der Spruch „das 3. Kind wird einfach mitlaufen!“, ist veraltet und hat definitiv keinen Bezug zur Realität. Fakt ist, dass kein Mensch einfach so nebenher mitläuft. Denn unabhängig vom Alter, haben alle Familienmitglieder ihre Bedürfnisse und Ansprüche, denen man gerecht werden muss.

Es stimmt, dass man mit jedem Kind gelassener wird und sich nicht mehr von profanen Sachen aus der Ruhe bringen lässt. Wer sich bewusst für eine Großfamilie entscheidet, sollte jedoch spontan, flexibel und auch belastbar sein.

 

Was spricht gegen Nachwuchs?

Viele Eltern entscheiden sich bewusst für eine Großfamilie. Sei es, dass sie selbst aus einer stammen oder aber, dass sie das Leben als Einzelkind nicht mochten. So wie es viele Gründe dafür gibt, so gibt es doch auch zahlreiche Punkte, die gegen die Verwirklichung des Traums von drei Kindern oder mehr, sprechen.

Der finanzielle Aspekt: Ein leidiges Thema, welches aber eine wichtige Rolle spielt. Denn von Luft und Liebe kann bekanntlich niemand leben. Bereits Babys und Kleinkinder belasten den Geldbeutel, mit zunehmendem Alter wachsen auch die Bedürfnisse von Tochter oder Sohn. Trotz vieler staatlicher und privater Fördermöglichkeiten kann zum Beispiel die Klassenfahrt nach England einige Eltern vor ein fast unlösbares finanzielles Problem stellen.

Die nicht vorhandene Zeit: Es mangelt in der Familie mit mehreren Kindern keinesfalls an Liebe, sondern vielmehr an Zeit. Während man einem Einzelkind noch in Ruhe Abends aus einem Buch vorlesen kann und am nächsten Tag dem Fußballspiel des Sprösslings beiwohnt, sieht es bei mehreren Kindern anders aus. Neben dem Essen kochen muss zum Beispiel das Geschwisterkind aus dem Kindergarten geholt werden, das Nesthäkchen möchte gestillt werden und bei dem Ältesten gilt es, die Hausaufgaben zu überwachen. Der Einkauf für die nächste Woche erledigt sich auch nicht von alleine und irgendwann muss die Wäsche aufgehängt werden, ehe sie gammelt und ein Eigenleben entwickelt. Es kommt häufig vor, dass die Bedürfnisse der einzelnen Kinder aufgrund der fehlenden Zeit auf der Strecke bleiben. Wohl dem, der einen engagierten Partner an seiner Seite und vielleicht sogar die Großeltern ums Eck wohnen hat.

Platz: Eine große Familie benötigt Lebensraum. Auch wenn der jüngste Spross noch bei Mama und Papa im Schlafzimmer nächtigt, so beanspruchen doch die älteren Geschwister einen Rückzugsort für sich. Sei es, um die Hausaufgaben in Ruhe zu erledigen oder aber sich einfach mal vom Trubel der restlichen Familienmitglieder zurückziehen zu können. Die gute Nachricht ist allerdings, dass sich auch in kleineren Wohnobjekten Bereiche für die einzelnen Familienmitglieder finden und einrichten lassen. Lediglich ein wenig Kreativität ist dafür erforderlich.

 

So gelingt der Alltag

Die Organisation für den Haushalt ist von großer Bedeutung. Auch wenn einer oder beide Elternteile berufstätig sind, so ist es wichtig, Haushalt und Kinder gleichberechtigt aufzuteilen. Nur so ist es möglich, dass die täglichen und teilweise lästigen Alltagsaufgaben nicht auf dem Rücken eines einzigen Partners ausgetragen werden. Auch ältere Kinder können bei der Hausarbeit helfen oder bei der Betreuung der jüngeren Brüder und Schwestern tatkräftig zur Hand gehen. Der bekannte Spruch „Einer für alle, alle für einen“, ist nicht nur das traditionelle Motto der Schweiz, sondern auch für Familien mit drei Kindern sinnvoll. Diese Tipps können bei der Planung helfen:

  • Alle Familienmitglieder erhalten Aufgaben im Haus. Abhängig von ihrem Alter. 3-Jahre alte Mädchen oder Jungen können beispielsweise dabei helfen, den Tisch abzuräumen. Die älteren Geschwister tragen den Müll raus oder befüllen die Spülmaschine. Bereits kleine Tätigkeiten tragen dazu bei, dass Mama und Papa entlastet werden.
  • Die Verantwortung der älteren Geschwister fördern. Das verschafft den Eltern Pausen für sich selbst.
  • Die Hausarbeit oder die Kinder zur Schule bringen ist nicht nur der Part des Partners, welcher überwiegend Zuhause ist. Egal ob Mann oder Frau, die Eltern sollten gemeinsam an einem Strang ziehen und sich, wie bereits erwähnt, die anfallenden Arbeiten und Pflichten teilen.
  • Paar-Zeit ist von extremer Bedeutung. Sofern es sich einrichten lässt, müssen die Eltern versuchen, auch Zeit nur miteinander zu verbringen.
  • Wenn es notwendig ist, Hilfe von außerhalb annehmen. Es ist auf keinen Fall ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich Defizite eingesteht und in gewissen Situationen auf die Unterstützung von Freunden, Verwandten oder Fachleuten zurückgreift.

 

Die Vorzüge einer Großfamilie

Mit wenigen Worten lassen sich die Vorteile einer XXL Familie beschreiben: Für einander einstehen, sich einander helfen und Sorgen sowie Freuden teilen. Man lernt voneinander, passt aufeinander auf und hilft sich in allen Lebenslagen. Auch wenn das Miteinander oft hektisch und laut ist, so sind sich viele Menschen, welche mit mehreren Schwestern oder Brüdern aufwuchsen, doch einig: Sie möchten diese Erfahrung nicht missen und können sich gar nicht vorstellen, mit einem Einzelkind zu tauschen.

Großfamilien mit drei oder mehr Kindern im Haushalt sind hierzulande jedoch leider nur noch selten anzutreffen. Mittlerweile wagen wenige Paare den Schritt, soviel Nachwuchs in die Welt zu setzen. Dabei hat das Leben mit vielen Familienmitgliedern doch insgesamt viele Vorteile. Dies betrifft nicht nur die Beziehung zwischen Eltern und Kindern, sondern auch die ältere Generation. Oma und Opa erfahren in einer größeren Familie, dass sie gebraucht werden und dass ihre Hilfe und Erfahrung mehr als nur erwünscht ist. Wo es räumlich möglich ist, wohnen viele Großfamilien sogar in sogenannten Mehrgenerationshäuser zusammen unter einem Dach.

 

FAQ

Welche Vorteile hat man mit 3 Kindern?

Für Kinder hat es zahlreiche Vorteile, mit vielen Geschwistern aufzuwachsen. Selbst, wenn der Altersunterschied zwischen ihnen größer ist. Die Kleinen lernen voneinander und sind es gewohnt, untereinander zu teilen. Im Vergleich zu Einzelkindern sind jene, welche mit mehreren Brüdern oder Schwestern aufwachsen, auch eher dazu in der Lage, sich durchzusetzen oder bei Bedarf nachzugeben. Und Langeweile ist definitiv ein Fremdwort, wenn mehrere Sprösslinge das Haus bevölkern.

 

Was spricht gegen ein weiteres Kind?

Es gibt viele Gründe, die gegen einen familiären Zuwachs sprechen. Ehe man sich bewusst für oder gegen ein weiteres Kind entscheidet, sollte man diesen Wunsch mit dem Partner besprechen. Neben finanziellen Abstrichen spielt beispielsweise die Zeit eine wichtige Rolle. Denn mit jedem weiteren Kind nimmt diese ab. Auch ein medizinischer Anlass kann gegen eine Erweiterung der Familie sprechen. Besteht der Kinderwunsch bei Müttern über 35 Jahren, ist ein ärztliches Beratungsgespräch dringend erforderlich, um die Gefahren einer Risikoschwangerschaft zu minimieren.

 

Wie anstrengend ist das mit einer Großfamilie wirklich?

Der Alltag in einer Familie mit mehreren Personen ist von Trubel und Herausforderung geprägt. Das Management des Haushalts und familiären Alltags gleicht oft einer Mammutaufgabe. Hier ist es wichtig, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen. Doch auch wenn Rückzugsorte und ruhige Momente eher ein seltenes Gut ist, möchten viele Menschen das Leben in einer Großfamilie nicht missen.

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